

Danach ging es entlang der berüchtigten Skelettküste südwärts. Auf unserem Weg sahen wir immer wieder Schiffswracks am Ufer liegen, die langsam vor sich hinrosteten. Dem Todestreifen entronnen, erreichte unser Truck dann die Provinz- und Abenteuerhauptstadt Swakopmund. Dieses Städtchen wurde uns, aufgrund seiner kolonialen Vergangenheit, als deutscher als Deutschland angepriesen. Aber außer ein paar Pseudofachwerkhäusern und den deutschen Straßen- und Geschäftsnamen konnten wir das nicht bestätigen. Das Wetter wiederrum war deutsch, denn wir erwischten genau die zwei einzigen Regentage des Jahres.

Das eigentlich Spannende an Swakopmund waren die angebotenen Wüsten-Abenteuer. Zur Auswahl standen Skydiving, Quadbiking und Sandboarding. Da wir die beiden ersten Punkte schon abgehakt hatten, blieb noch das „Surfen in den Dünen“. Dazu fuhren wir boardermäßig im Kleinbus in die Wüste, zur größten Sandwelle der Umgebung. Leider mussten wir feststellen, dass dort noch niemand einen Lift gebaut hat. Also schleppten wir unsere Boards in schweißtreibener Arbeit die Düne hoch. Dort gab es noch eine schnelle Wachsung mit Feuchtigkeitscreme und ab ging es. Das Gefühl ist ähnlich einer Tiefschneefahrt, nur wärmer. Leider war der Spaß schon nach 20 Sekunden vorbei und man schleppte zehn Minuten sein Board wieder die Düne hoch. Aber was tut man nicht alles für einen guten Ride. Zum Schluss probierten wir noch das Liegend-Boarding aus, bei dem man mit über 70 km/h die Düne runterpfeift. Auch echt lustig.


Von Swakopmund ging es weiter nach Süden und wir passierten den südlichen Wendeskreis, bevor wir in Sossusvlei ankamen. Dieses kleine Örtchen ist berühmt für seine grandiose, rote Wüstenlandschaft und Salzpfannen. Die berühmteste Düne liegt 45 Kilometer entfernt und heißt deswegen auch Dune 45. Die bestiegen wir auch gleich und schossen fleißig Fotos. Ein wenig tiefer in der Wüste wanderten wir noch zu einem Wüstensee und einer Salzpfanne. Die Landschaft war faszinierend und wir bekamen sogar eine kleine süße Eule zu sehen.


Unser letzter großer Halt in Namibia war der Fischfluss Canyon. Doch bevor wir den zu Gesicht bekamen, verbrachten wir noch eine Nacht auf einem Campingplatz mit den putzigen Erdhörnchen. Auch eine Tierart, die man in Afrika gesehen haben muss, schon allein wegen den Nüssen. Dann war es aber endlich soweit und wir standen am Rand von Afrikas größter Schlucht. Mit 160 km Länge, bis zu 27 km Breite und bis zu 550 Meter Tiefe gilt der Fischfluss Canyon nach dem Grand Canyon als zweitgrößter der Erde. Bei einem kühlen Cider genossen wir den Sonnenuntergang über diesem Naturwunder bevor es ans Kochen ging.


Am Ende entspannten wir uns noch etwas am Grenzfluss zu Südafrika, dem Oranje. Dann hieß es mal wieder „Pässe raus und nett gelächelt“, denn unsere letzte Grenzkontrolle in Afrika stand an. Auch die überstanden wir ohne Probleme und auf gings in letzte Land unserer Afrikatour…
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