Nachdem wir der Schaltertante mit viel Mühe und selbst gemalten chinesischen Schriftzeichen endlich erklärt hatten, wohin wir wollten, kamen wir in der Stadt Zhaoqing an, welche als Zwischenstopp auf unserem Weg in die Guanxi-Region dienen sollte. Hier fühlten wir uns gleich super wohl. Das Essen war lecker, die Stadt war extrem sauber, die Leute wahnsinnig freundlich und es gab einen schönen Park in der Nähe.

Nach entspannten drei Tagen ging es weiter nach Yangshuo, wo wir in einer Englisch-Sprachschule aushalfen. Wir nutzten unseren Aufenthalt dort, um uns das hübsche Städtchen anzuschauen. Besonders gern hielten wir uns im Stadtpark auf, wo man vielen Leuten beim Tai Chi, Paartanz, Kung Fu, Musizieren, Singen, Badminton oder Karten spielen zuschauen konnte. Dieses herrlich harmonische Zusammenleben der Einwohner faszinierte uns sehr. Yangshuo lockt zudem täglich zahlreiche Touristen aufgrund seiner wunderschönen Umgebung mit vielen Karstfelsen und Grotten an. Das trübe Wetter konnte uns bei unseren Fahrradtouren jedoch nur einen kleinen Eindruck der beeindruckenden Landschaft vermitteln.

Nach unserer Zeit in Yangshuo bestaunten wir ein weiteres Highlight der Guanxi-Provinz, die Longji Reisterrassen. In dieser Region leben drei Minderheiten friedlich miteinander, welche bereits um 1300 in die Berge geflüchtet waren und die Reisterrassen errichteten. Nun schmücken ihre wunderschönen Holzhäuser die Hänge und da es der Wettergott weiterhin nicht gut mit uns meinte, verbrachten wir einige Tage in einem superkleinen, freundlichen und gemütlichen Dorf. Die traditionelle Kleidung wird hier immer noch, selbst bei der Feldarbeit, getragen. Für zahlende Touristen waschen die Bewohnerinnen auch gern ihr bis zum Boden reichendes Haar im Fluss. Wir bestaunten dies aber nur heimlich.


Nach der wunderschönen Zeit in Guanxi machten wir uns auf die lange Reise in die Provinz Yunnan. Hier besuchten wir die Städte Dali und Lijiang mit ihren einzigartigen und gut erhaltenen, aber auch sehr touristischen Altstädten.Und was „sehr touristisch“ in einem 1,5-Milliarden-Land heißt, könnt ihr euch sicher vorstellen. Aber das altchinesische Flair der Städte konnten selbst die lautesten Reiseführer nicht zerstören.


Von Lijiang aus besuchten wir den Stadtpark „Black Dragon Pool“ sowie die grandiose Tiger-Sprung-Schlucht, eine der tiefsten Schluchten der Welt. Während einer anstrengenden aber unvergesslichen 2-Tageswanderung auf etwa 3000 m hatten wir einen fantastischen Blick auf den durch die enge Schlucht tobenden Jangtsekiang, dem längsten Fluss Chinas. Am Ende der Schlucht sprangen wir in einen Bus in Richtung Norden, der uns tief in die Ausläufer des Himalaya und damit die tibetische Kultur brachte.


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